Drei-Länder-Lauf Thüringen-Niedersachsen-Hessen

Wie kam es zum ersten Drei-Länder-Lauf?

Raimund Arand erzählt:

Schon 1989, als die Grenze noch sichtbar die BRD und die DDR zu teilen schien, kam es zu ersten Kontakten zwischen den Sportvereinen aus Groß Schneen und Arenshausen. Übungsleiter aus Groß Schneen suchten den Kontakt zu Schülermannschaften aus dem „Osten“. Einen Ansprechpartner fanden sie in Raimund Arand. In kürzester Zeit vereinbarte man einen sportlichen Vergleich in Form eines Hallenturnieres in Groß Schneen. Am 24.11.1989 war es dann soweit. Wir wurden am provisorischen Grenzübergang Besenhausen mit einem Bus abgeholt und nach Groß-Schneen gefahren. Diese Begegnung war so ungewöhnlich für die Zeit, dass sogar der NDR anwesend war und eine Rundfunkreportage machte. Hier lernte ich den damaligen Vereinsvorsitzenden vom TSV Groß Schneen, Franz Mick, kennen. Ihm trug ich die schon lange in mir schlummernde Idee von einem Lauf über die damalige „Zonengrenze“ vor. Anfänglich herrschte noch eine gewisse Skepsis. Wo sollte er verlaufen? Wie sollte er heißen u.s.w.? Als schließlich alle Bedenken ausgeräumt waren und der Name „Drei-Länder-Lauf“ feststand, ging es an die Vorbereitung der Organisation. Der Lauf sollte Brücken schlagen zwischen den Sportlern aus Ost und West und ein Zeichen setzen für den Willen der Menschen mit der symbolischen Bedeutung des Zusammenwachsens der Region.

Die Gesamtgemeinde Friedland sponserte uns die Pokale, damals als Wanderpokale. Die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth übernahm die Schirmherrschaft für diese bis dahin einmalige sportliche Veranstaltung. Am 23.06.1990 war es dann soweit. Es wurden zwei Strecken angeboten, eine über 5km und eine über 13km. Die Strecke über 13km ist bis heute unverändert mit Start und Ziel auf dem Sportplatz in Arenshausen. Die 5km Strecke wurde damals in Hebenshausen (Hessen) gestartet und führte über Niedergandern, (Niedersachsen) Besenhausen und Kirchgandern(Thüringen) zum Ziel auf dem Sportplatz in Arenshausen. Sieger über 5km wurde Franz Otto aus Leinefelde in einer Zeit von 18:27Min. Bei den Damen gewann Janine Arand in 22:57Min. vor ihrer Schwester Steffi Arand. Über 13km siegte Peter Müller aus Sondershausen in 44:51Min. Der heute als Seriensieger des Drei-Länder-Laufes bekannte Michael Müller, Sohn von Peter Müller, nahm 1990 schon als 8jähriger am 5km Lauf teil. Am ersten Drei-Länder-Lauf nahmen 50 Läufer/innen teil, für unsere heutigen Verhältnisse eine eher geringe Beteiligung. Als Zeitnehmer fungierte Heinz Duczmal aus Heiligenstadt, Franz Mick kommentierte den Zieleinlauf. Beide unterstützen mich noch heute und sind vielen Läufern bekannt. Im Lauf der Jahre kamen zwei weitere Läufe hinzu. Um mehr Kinder und Jugendliche für den Laufsport zu begeistern, wurde der 2km Lauf und der 1,2km Lauf für Schüler der Grundschulen sowie der Bambinilauf für Vorschulkinder eingeführt. Für die Grundschulen im Bereich der VG Hanstein/Rusteberg wurde eine separate Wertung eingeführt wobei die drei besten Jungen und Mädchen eines jeden Jahrganges ausgezeichnet werden. Im Jahre 1996 haben Hartmut Hublitz(LG Eichsfeld) und Raimund Arand dann den Eichsfeld-Cup ins Leben gerufen, nach dem Vorbild des Südniedersachsen-Cups, was zur Steigerung der Teilnehmerzahl bei den einzelnen Läufen führte. Folgende Läufe zählten zum Cup. Stadtlauf Duderstadt, Drei-Länder-Lauf Arenshausen, Rhumspringe sowie der Stadtlauf in Heiligenstadt. Seit 1999 zählt der Drei-Länder-Lauf zum Südniedersachsen-Cup, was noch einmal eine Steigerung der Läuferzahl bewirkte. Im Schnitt liegt die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren immer zwischen 250 u. 300 Teilnehmern.